dies hier, das muß ich deutlich vorweg schicken, ist meine ganz persönliche und sehr subjektive Meinung zu den neuen "Contrast Paints" von Games Workshop und nicht direkt ein objektiver Eindruck. Schon allein deshalb, weil ich vermutlich gar nicht zum angepeilten Zielpublikum gehöre, für das diese Farben entwickelt wurden.
Games Workshop bewirbt seine neue Farbenreihe nicht nur als Einsteiger Malsystem, sondern auch als das Mittel um viele Miniaturen möglichst schnell bemalen zu können. Also wollte ich genau das testen. Der Imperiale Panzerfahrer (links und unten im Bild) war, genau so wie sein kniender Kollege, lediglich weiss grundiert. Ich habe nebenher mit anderen Testern im Seetroll geplaudert und zwischen den einzelnen Farben auch immer noch ein paar Minuten gewartet bis die vorher aufgetragene Farbe angetrocknet war. Bäm... ca. 10 Minuten später unter Verwendung von "Skeleton Horde" für den Overall, "Guilliman Flesh" für Hände und Gesicht, sowie "Black Templar" für Waffe, Stiefel, Kopf- und Schulterrüstung, war der fertig.
Na, ja auf jeden Fall eine spielfertig bemalte Miniatur. Klar das Basing fehlt noch und sehr detailiert bemalt ist die Mini nicht - dafür ging es echt schnell. Zudem kann man ja auch noch ein bisschen weiter malen, auf ganz konventionelle Weise - oder "classic" wie GW das nennt. :) Das habe ich mit dem Troll vom Titelbild gemacht (eine Mini von Ninja Divisions Super Dungeon Explore). Noch zusätzlich ein paar Highlights und Details herausgearbeitet und ein paar Fehler verbessert, die mir im nicht so optimalen Licht beim Testabend nicht aufgefallen waren, hat der eine gute halbe Stunde Arbeit beansprucht.
Kommt nun die 3. Mini in meinem Test, der hier aber auch über die reine Schnelligkeit beim malen mit den Contrast Paints hinaus geht. Ich habe versucht mein Storm Lions Farbschema mit "Ultramarines Blue" und "Black Templar" über einem Terminator den ich mit Boltgun Metal (ja ich hatte noch eine alte Sprühdose davon) grundiert habe, möglichst genau nach zu malen.
Direkt fällt auf, daß "Ultramarines Blue" - deckend verwendet - sehr dunkel trocknet. Im Nachhinein wäre vermutlich das "Talassar Blue" die bessere Wahl gewesen. Eine direkte Zeitersparnis gegenüber meiner vor Jahren ausgetüftelten Methode Blue Ink, Black Ink und den Glänzer zu einem Dip/Wash zu mischen, gibt es allerdings nicht. Um auf der silbernen Grundierung den gleichen Effekt zu erzielen, müsste man die Contrast-Farbe vorher auch verdünnen. Vielleicht experimentiere ich damit noch ein bisschen herum. Klar muss ich mit meiner Methode die Schulterpanzer und den Helm erst mit einem helleren Blau bemalen, doch das geht beim in Serie malen von mehreren Minis auch zügig von der Hand.
Das heißt aber auch, nicht bei jedem Farbschema und auf jeder Miniatur, sorgen die Contrast-Farben automatisch für eine Verkürzung der Anmalzeit.
Mein Fazit:
Die "Contrast Paints" erfinden das Miniaturenanmalen nicht neu. Sie passen allerdings super in die Farbpalette von Games Workshop und sucht man nach einem System, schnell Farbe auf die Minis zu bekommen, sind sie wirklich toll. Für neue Bemalprojekte auf jeden Fall. Da die Farbtöne nicht alle gleich gut sind, muss man tatsächlich mit seinem bisherigen Farbschema ein bisschen herumexperimentieren. Schaut einfach, was und wie die Contrast Paint am besten in Deinen Bemalablauf passt. Vielleicht kommt man mit einem Wash auch schneller ans Ziel. In jedem Fall wünsch ich Euch viel Spass beim Malen...
...verpinselte Grüße
Euer Phil aka Tuskar